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Mein Buchtipp im Juni: Wolf Haas, Müll

Brenner Krimis sind ja Raritäten, auf den letzten Brenner haben wir 8 Jahre warten müssen. Aber dafür ist der Brenner jetzt endgültig in Wien gelandet, wo er als Mistler auf einem Recyclinghof arbeitet. Und schon ist wieder etwas passiert, es tauchen Teile einer weiblichen Leiche in verschiedenen Wannen auf, leider nicht ordentlich getrennt. Und weil der Brenner in seinen früheren Leben Polizist war und immer noch gelegentlich als Privatdetektiv ermittelt, haben wir einen neuen Fall, der möglicherweise eine gewisse politische Brisanz aufweisen könnte, zumal das Herz der Leiche noch nicht aufgetaucht ist.

Wolf Haas, der sich bereits mehrmals vom Brenner verabschiedet hat, überraschte seinen Verleger mit einer per Post zugestellten Mülltüte, deren einziger Inhalt das Manuskript zu seinem Roman war. Die Brenner-Sprache ist legendär, angeblich gibt es ein Proseminar an der Wiener Universität, das sich ausschließlich damit beschäftigt. Es geht hauptsächlich um eine „launige Erzählstimme, die alles über ihn weiß und ihn freundschaftlich ‚den Brenner‘ nennt“. Der Leser wird grundsätzlich geduzt und auch ab und zu vom allwissenden Erzähler genervt, der zu allem etwas zu sagen hat.

Am Ende des Buches ist zwar der Fall gelöst, aber um das Drummherum wird sich der geneigte Leser schon selbst wursteln müssen – zum Beispiel wie das jetzt mit der völlig neuen Methode ist, in Wien an eine Wohnung heranzukommen….

Am Freitag, den 15. 7. liest Wolf Haas in der Nürnberger Katharinenruine. Mein Tipp: Lassen Sie sich diese Lesung nicht entgehen!

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Kategorie: Doris Höreth