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Buchtipps - Doris Höreth

Celeste Ng hat sich mit „Kleine Feuer überall“ und „Was ich euch nicht erzählte“ in die Herzen vieler Leserinnen und Leser geschrieben. Ihr kühler, und doch empathischer Schreibstil, ihre kluge Kritik an der amerikanischen Wohlstandsgesellschaft, in der sie verankert ist und die ihr doch als Kind chinesischer Eltern einen Blick von außen ermöglicht, machten sie international zur gefeierten Bestsellerautorin.

Frankfurt, 1945. Im Bombenhagel ist von der Verlagsbuchhandlung ihrer Eltern kaum etwas geblieben, doch Ella Reichenbach beschließt, den Papiervorrat ihrer verstorbenen Mutter dafür zu verwenden, den Verlag wieder aufleben zu lassen.

Kioskbesitzer Armin versucht erfolglos zu meditieren, der Nachbarin von oben mangelt es an Schlaf, Hundebesitzer Pohl klagt über Angstzustände und Panikattacken. Alle vertrauen sich unserer Protagonistin an, beim Spazierengehen im Park und während langer nächtlicher Unterhaltungen auf der Treppe wird der Kummer aller Art nicht gelöst, aber er kommt zumindest ans Licht.

Zeliko, der von allen „Jimmi“ genannt wird, ist 15, als er sich in die Heidelberger Professorin verliebt, bei der seine Mutter putzt. Martha, 48, gebildet und sehr gepflegt, wirkt magisch angezogen von dem Wissensdurst und von der Schönheit des Jungen, der Literatur zu inhalieren scheint und seinen Wortschatz durch Zeitungslektüre aus Altpapiercontainern erweitert.

Die junge irsche Autorin hat mit „Snowflake“ ihr Debut geschrieben. Zumindest die biographischen Daten stimmen mit dem Leben ihrer jungen Heldin überein: Sie wuchs in einer Farm in der Grafschaft Kildare auf, studierte Literatur am Trinity College in Dublin und Kreatives Schreiben an der Queen’s University Belfast.

  Im Juni 21 habe ich an dieser Stelle „Stay away from Gretchen“ vorgestellt – ein Buch, dass viele von uns sehr berührt hat. Jener Roman wurde im Oktober 21 unter die fünf beliebtesten Bücher der „Unabhängigen Buchhändler“ gewählt.

Brenner Krimis sind ja Raritäten, auf den letzten Brenner haben wir 8 Jahre warten müssen. Aber dafür ist der Brenner jetzt endgültig in Wien gelandet, wo er als Mistler auf einem Recyclinghof arbeitet. Und schon ist wieder etwas passiert, es tauchen Teile einer weiblichen Leiche in verschiedenen Wannen auf, leider nicht ordentlich getrennt.

Iglhaut ist die sympathische, aber etwas rauhbauzige Schreinerin, die im Hinterhof eines Münchner Mietshauses ihre Werkstatt hat. Dort kriegt sie, meistens unfreiwillig, die Geschichten ihrer Mitbewohner erzählt, obwohl sie eigentlich lieber ihre Ruhe hätte – mit ihrer verflossenen Liebe, ihrem kaputten Backenzahn, ihren komplizierten Eltern und ihrem Hund hat sie schon genug zu tun.

Die 11jährige Flora hat es nicht leicht, vor allem nicht mit sich selbst. Am liebsten haut sie vor ihren zahlreichen Problemen ab, und dabei trifft sie einmal in einer Gartenlaube auf eine alte Frau mit einer wunderschönen Eselin, die sie überraschender Weise sehr gerne mag. Dort, bei Mamou, einer Romi, findet sie einen Ort zum Untertauchen  und Wohlfühlen.

Sydney ist Freerunnerin und führt ein herrlich selbstbestimmtes, schönes, aber für herkömmliche Verhältnisse ziemlich chaotisches Leben. Ihr Familienleben bekam einen Knacks, als die Mutter im Urlaub verunglückte. Ausgerechnet an diesen Ort, den Strand von St. Ives, kehrt Sidney nach mehr als 30 Jahren zurück und wird dort mit ihrer bisher erfolgreich verdrängten Vergangenheit konfrontiert.